Schwimmen im freien Gewässer hat in Bayern eine lange Tradition. Prominentestes Beispiel ist sicherlich der Würzburger Thomas Lurz, der erfolgreichste Freiwasserschwimmer aller Zeiten oder der Burghausener Extremsportler Christoph Wandratsch, den unangefochtenen Rekordhalter bei der Bodenseequerung und Ice-Water-Spezialisten im Winterschwimmen. Doch auch für Hobbyathleten geht der Internationale Bayerncup dieses Jahr bereits in die 23. Runde. Neben Ausdauer und Technik spielen beim Freiwasserschwimmen auch Orientierung und Taktik eine wichtige Rolle. Der direkte Kontakt mit den Gegnern und Unwägbarkeiten durch Strömung, Witterung und dem Medium Wasser machen den besonderen Reiz des Schwimmens in freien Gewässer aus. Der diesjährige Bayerncup wurde gleichzeitig mit den Internationalen Bayerischen Freiwassermeisterschaften der Masters vergangenen Samstag ausgetragen.
Insgesamt 71 Vereine aus ganz Bayern, Sachsen, Württemberg und Österreich mit insgesamt über 150 Teilnehmern kämpften bei optimalen Wetter- und Wasserbedingungen im 23 Grad warmen Wöhrsee bei Burghausen um die begehrten Titel über die 7500-Meter, 5000-Meter, 3750-Meter und 2500-Meter-Freistil-Strecken. Vom Schwimmverein Straubing gingen fünf Schwimmerinnen und Schwimmer über die verschiedenen Distanzen an den Start und zeigten, dass sich die Vorbereitung der letzten Monate mehr als gelohnt haben. In bester Form zeigte sich Florian Jobst, der den Wettkampf im Rahmen des arena Alpen Water Cups bestritt und auf zwei Langstrecken an den Start ging; über die 3750-Meter-Freistil kam er in sehr guten 51:23,47 Minuten mit Platz neun unter die Top Ten der Gesamtwertung, sein Mannschaftskollege Markus Schuirer schlug in guten 1:02,12 Stunden an die Zieltafel (Platz 27). Sieger war hier Bayerns Ausnahmeschwimmer Nicky Lange vom SK Sparta Konstanz in 44:06,08 Minuten. Erstmalig über die Ironman-Distanz ging Miriam Baumgartner (Jahrgang 2001) für die Straubinger Damen an den Start und holte sich den starken 17. Platz in 1:19,21 Stunden. Ein deutliches Zeichen mit Silber holte sich Langstreckenspezialist Florian Jobst auf der nachmittags angesetzten 2500-Meter-Freistil-Strecke, bei der er nichts anbrennen ließ und in schnellen 35:12,71 Minuten ins Ziel kam (zweiter Platz im Bayerncup-Wertung in AK 45 und Dritter in der Wertung der Bayerischen Masters-Wertung). Bronze ging an Straubings Walter Seethaler, der in guten 38:47,69 Minuten finishte (Rang drei im Bayerncup in AK 45 sowie Rang zwei in der Bayerischen Masters-Wertung in AK 40). Das erste Mal auf die 2,5-Kilometer ging Viktoria Braun im Jahrgang 2006, die bei ihrer Premiere 45:09,97 Minuten mit Platz fünf in ihrem Jahrgang zeigte, dass mit ihr auch im Freiwasser in Zukunft zu rechnen ist.
(Foto: Straubings 2,5-Kilometer-Spezialisten unter sich, von links nach rechts: Florian Jobst, Viktoria Braun, Walter Seethaler, Foto: Braun)
Bronze und Pokal für Johanna Trisl
Parallel zu den Freiwasserwettkämpfen standen am letzten Wochenende auch die etwas kürzeren Strecken beim 23. Internationalen Landauer Sprinter-Treffen im Vordergrund, bei dem sich eine kleine Straubinger Mannschaft an den Start wagte. Insgesamt 22 Vereine aus Deutschland (darunter den Schwimmhochburgen SC Prinz Eugen München oder dem 1. FCN Schwimmen) und der Tschechei mit knapp 400 Aktiven und über 2500 Einzelstarts brachten nicht die Organisatoren vor Ort zum schwitzen, sondern auch die 25-Meter-Freibad-Bahn zum kochen.
Mit 14 persönlichen Bestzeiten bei 17 Starts und zweimal Bronze war daher die Ausbeute der Straubinger mehr als stattlich und rundete das Gesamtergebnis des Wochenendes für den Schwimmverein ab. Johanna Trisl (Jg. 2008) freute sich erstmalig über den 50-Meter-Pokal, den sie als Vierte der Pokalwertung mit nach Hause nehmen durfte. Dabei waren alle vier 50-Meter-Strecken (Schmetterling, Rücken, Brust und Freistil) zu schwimmen und zusätzlich die 100-Meter-Lagen zu bewältigen. Hier konnte Trisl mit guten Zeiten die Konkurrenz in Schach halten und belegte vordere Plätze, die am Ende in Punkte für die Pokalwertung umgerechnet wurden. Dabei holte sie sich auch zweimal die Bronzemedaille in der Einzelwertung über die 100-Meter-Freistil (01:20,65 Minuten) und 100-Meter-Lagen (01:34,72 Minuten). Routinier Fabian Janko trat auf seiner Parade-Disziplin, den 50-Meter-Freistil an und zeigte ein sehr schnelles Rennen in 00:27,20 Minuten (Platz acht in der Gesamtwertung). David Goderbauer (2008) und Johannes Kaspers (2006) rundeten mit guten Platzierungen über die 50- und 100-Meter-Strecken das Straubinger Ergebnis auf den Sprintstrecken ab.
Foto: Straubings Sprinter beim Int. Landauer Sprinter-Treffen, von links nach rechts, vorne: Johannes Kaspers, Johanna Trisl, David Goderbauer, im Hintergrund Fabian Janko (Foto: Trisl)